Tipps zur Konservierung von zu feuchtem Getreide
Der viele Regen in den letzten Wochen ist bei der Getreideernte eine echte Herausforderung.
Einige Bestände sind bereits ins Lager gegangen und hier und da kommt es schon zu Auswuchs. Eine längere Trockenperiode scheint sich nicht anzukündigen. Welche Möglichkeiten gibt es, wenn eine trockene Ernte kaum möglich ist und die Restfeuchte zum Einlagern zu hoch ist?
Konservierung mit Säure
Man kann ganze Körner mit Säure konservieren und gemahlene. Die Behandlung des Schrotes während oder nach dem Mahlen ist die gängigste Methode. Das Verfahren ist sehr sicher, der mikrobielle Verderb wird unterbunden, Schimmelpilze werden reduziert. Hier stehen verschiedene Produkte zur Verfügung, die Aufwandmengen richten sich nach Feuchtegehalt und der gewünschten Lagerdauer. Dabei unbedingt die Herstellerangaben beachten. Nach der Einlagerung den konservierten Schrot ist eine regelmäßig Kontrolle ein Muss. Die Lagerung funktioniert unter Dach, gut abgedeckt im Silo oder auch in Schläuchen.
Silierung
Die Silierung eignet sich für sehr hohe Restfeuchten von 25 bis 30%, ähnlich der Herstellung von Feuchtmaissilage oder CCM. Das technische Verfahren ist vergleichbar, zur Absicherung können Siliermittel aus dem Bereich CCM und Feuchtmais eingesetzt werden. Die Ernte mit dem Mähdrescher und die Verfügbarkeit einer geeigneten Mühle werden der begrenzende Faktor sein.
Sodagrain
Auch die Behandlung mit Natronlauge ist zur Konservierung von zu feuchtem Getreide geeignet. Darf dann nur an Wiederkäuer verfüttert werden. Bei optimaler Lagerung ist das so behandelte Getreide bis zu einem Jahr haltbar.
Was tun bei Auswuchs?
Bei Auswuchs empfiehlt sich die Lagerung und Konservierung der gemahlenen Körner. Eine ausreichende Behandlung der gesamten Oberfläche mit Säure ist schwierig, da die Körner mit Keimling beim Mischen nicht mehr rieseln bzw. fliesen . Ein Teil der Stärke ist bei der Keimung bereits zu Zucker umgewandelt und kann bei zu hohen Temperaturen während des Mahlvorgangs karamellisieren und verklumpen, darauf ist zu achten. Bei Herstellern der Konservierungsmittel wird darauf hingewiesen die Aufwandmenge keinesfalls zu unterschreiten. Diesen speziellen Fall im Vorfeld der Anwendung mit dem Hersteller abklären. Der Energiegehalt wird um 10 bis 15% niedriger sein durch den Abbau von Stärke und Fett in der Keimung. Dazu gibt es wenige Zahlen, hier bietet sich eine Analyse an.
Bei vielen Beständen sind bereits starke Verfärbungen durch Pilzbefall sichtbar. Bei starkem Befall sollten vor der Verfütterung die Belastungen abgeklärt werden.