Zuchtvieh-Boom setzt sich fort - hervorragende Erlöse bei der September-Auktion

Der Trend verfestigt sich, das neue Konzept der „losen Auktion“ in Alsfeld und weiter steigende Milchpreise bleiben Garant für hohe Auftriebszahlen, starke Nachfrage und volle Besuchertribüne! Bei bestem Frühherbstwetter fand die September-Auktion der Qnetics statt, schon Tage zuvor zeichnete sich eine lebhafte Nachfrage ab. Über alle Kategorien wurden erneut Spitzenpreise erzielt, wobei Kaufinteressenten außerhalb Hessens die besonderen Akzente setzten. Nur 40 % der Tiere blieben im Bundesland.

Ein sehr kleines, aber feines Angebot von drei Zuchtbullen, alle rotbunte Holsteins, bildete den Auftakt. Zwei Bullen konnten in Prämienklasse 1 gekört werden. Körsieger und mit 2.500,- € auch teuerster Bulle, wurde ein reinerbig hornloser Sanseo P-Sohn von Karl Gleiser aus Schweinsberg. Der elegante und feinzellige Bulle mit markanter Kopfpigmentierung ging in die Rhön. Die weiteren Bullen werden in Nordhessen ihren Deckeinsatz absolvieren, die Nachfrage nach Bullen wurde nicht gedeckt!

Mit 12 aufgetriebenen Färsen war die Fleckviehkollektion recht groß. Dabei zeigte sich allerdings auch eine Streuung im Typ und besonders in der Qualität der Euter, die sich unmittelbar im Preis niederschlug. An der Spitze platzierte sich eine wuchtige, rot gedeckte Hooligan-Tochter mit 34 Liter Einsatzleistung aus dem Betrieb Andreas Mötzung in Obernüst, sie blieb zum Spitzenpreis von 2.700,- € im Vogelsbergkreis. Derselbe Käufer sicherte sich auch für nur 100,-  € weniger eine WhatElse-Tochter der Handke GbR aus Leisenwald, diese formschöne Färse glänzte durch ihr Euter. Weitere Färsen gingen in den Odenwald und in die Wetterau.

Bei den Holsteins zeigte sich ein sehr homogenes Angebot moderner Zuchttiere. Besonders die Betriebskollektion von Familie Buckert aus Fürstenberg im Waldeck stach ins Auge, die kapitalen Färsen und Kühe waren durchweg genetisch hornlos, hatten gute Fundamente und beste Euter. An der Spitze dieser Gruppe glänzte eine Advokat PP-Tochter, großrahmig, top Euter mit idealer Strichplatzierung. Für 2.900,- € trat sie, wie fast alle Tiere dieser hervorragenden Gruppe, die Reise in die Niederlande an. Signifikant waren die hohen Erlöse für weitere Töchter von Advokat PP, er garantiert Qualität in reinerbig hornlos! Das gilt wohl auch für den hoffnungsvollen Larbick PP, dessen Potenzial bei mehreren Spitzenrindern im Exterieur und im Verkaufspreis zu sehen war. Den hohen Ansprüchen der Kunden aus den Niederlanden entsprachen auch eine hell gezeichnete, großrahmige Bonjour-Tochter von Bernd Hochgrebe aus Haubern, eine Gymnast-Tochter der Jordan GbR aus Wittges in fast identischer Aufmachung, eine leistungsstarke Pileup-Tochter der Agrarproduktion Görsbach aus Nordthüringen sowie eine schaufertige, tiefschwarze Rocky-Tochter vom Betrieb Michael Claus, Kerspenhausen. Rocky stellte mit der Färse der Wipperdorfer Agrargesellschaft aus Thüringen eine weitere Top-Färse, die für 2.900,- € in die Schwalm verkauft werden konnte.

Das Fazit: Der historisch hohe Milchpreis in Verbindung mit einer leichten Entspannung der Futtersituation gestaltet die Grundlage für allerbeste Verkaufserlöse für Zuchtvieh! Die Einführung der „losen Auktion“ erschließt nicht nur neue Verkäuferbetriebe, sondern auch entsprechende Absatzmärkte. Für den künftigen Erfolg ist es wichtig, das Niveau in Quantität und Qualität dauerhaft zu sichern, melden sie also ihre geeigneten Färsen an, nutzen sie die Chancen! Die internationale Nachfrage nach frischmelkenden, leistungsbereiten Färsen mit guten Eutern und Beinen wird bestehen bleiben!

Die nächste Zuchtviehauktion in Alsfeld findet am MITTWOCH, 19.10.2022  statt. Anmeldung der Auktionstiere (Deutsche Holsteins, Fleckvieh, Braunvieh, Rotvieh und Jersey) bis zum Freitag, 30.09.2022, 10.00 Uhr, an die Qnetics GmbH, Alsfeld: Tel. 06631 784-15 /-10, Fax 06631 784-48, E-Mail: k.lang@qnetics.de.

Preisspiegel der Zuchtviehauktion vom 21.09.2022

Kat.-Nr. 14: Teuerste Fleckviehfärse war diese kapitale Hooligan-Tochter von Andreas Mötzung, Obernüst. Sie bleibt im Vogelsbergkreis.

Kat.-Nr. 36: Spitzeneuter, trockene Fundamente, mittelrahmig: Diese Qualität sucht der Kunde. Marsden P-Tochter von Karsten Müller, Schwabendorf.

Kat.-Nr. 53: Eine elegante und feine Zweitkalbskuh von Popstar PP aus der Betriebskollektion von Gerhard Buckert, Fürstenberg

Kat.-Nr. 64: Natürlich hornlose Genetik vom Feinsten! Eine rundum komplette Larbick PP-Tochter von Hermann Fehrentz aus Laubach, auch sie ging in die Niederlande.