BRS: Verband wehrt sich gegen Vorwürfe zum Kälbertöten
Aktuell sehen sich Rinderzüchter dem Vorwurf ausgesetzt, dass Kälber in der Aufzucht nicht hinreichend nach tierschutzrechtlichen Vorgaben gehalten werden. Wie so häufig beruhen auch diese Anschuldigungen auf mangelnden Informationen und einer unbekannten Faktenlage. In diesem Sinne sieht sich der Bundesverband Rind und Schwein e. V. (BRS) aufgefordert, wesentliche Kritikpunkte faktenbasiert zu widerlegen.
Beim Heranwachsen von Kälber kommt es naturgemäß leider auch zu Todesfällen. Wissenschaftliche Veröffentlichungen belegen, dass 15% aller geborenen Kälber im ersten Lebensjahr sterben, wobei die meisten Fälle in den ersten zwei Tagen nach der Geburt auftreten. Betroffen davon sind vermehrt männliche Kälber, weil die Größe und das Gewicht des Kalbes den Geburtsverlauf negativ beeinflussen und damit das Risiko einer Totgeburt oder eines geburtsnahen Todes signifikant zunimmt. Entsprechende Daten werden valide bei über 80% aller Kälber lückenlos über die Leistungsprüfung erfasst. Setzt man die Sterblichkeitsrate bei Kälbern in Bezug zum Milchpreis, kann kein kausaler Zusammenhang festgestellt werden. Auch die Kritik, dass Milchkühe aus wirtschaftlicheren Aspekten heraus zunehmend früher geschlachtet werden, ist unberechtigt, denn das Schlachtalter ist seit 30 Jahren nahezu unverändert.
Die Aufgabe des BRS besteht im gemeinsamen Bestreben, die Aufzucht von gesunden und robusten Kälbern für eine nachhaltige Milch- und Fleischversorgung zu ermöglichen. Ein wichtiger Beitrag dazu leistet die weltweit einzigartige Erfassung von flächendeckenden Gesundheitsdaten.